Die Geschichte vom Kreuzberg 36-Stuhl

Kein Geld für Möbel? Dann bauen Sie sich sie selbst. Dem Trend des Do-it-yourself (DIY) folgend, also dem Selbermachen oder Reparieren von Gegenständen, hat der Berliner Architekt Van Bo Le-Mentzel mit seiner Initiative den Nagel auf den Kopf getroffen: Amateure haben nach seiner Anleitung Hunderte von kubischen Sofas, die Berliner Hocker oder 24-Euro-Stühle gebaut, die sich auch Langzeitarbeitslose leisten können, und damit bewiesen, dass es möglich ist, ohne großen Aufwand
geschmackvoll zu wohnen.

Dieses Konzept erregte Cavall Maris Aufmerksamkeit, und im Frühjahr 2021 nahm sie Kontakt mit dem Büro von Van Bo Le-Mentzel auf und erhielt die Anleitung und
Materialliste für den Bau des Kreuzberg 36 Chair, der auch in dem Taschenbuch „Hartz IV Moebel.com: Build More Buy Less! Konstruieren statt konsumieren“ zu finden ist.

Cavall Mari nutzte den Raum und die Hilfe eines der „Ateneus“ (öffentliche Räume für Kreativität und Experimentieren) in Barcelona und baute erfolgreich ein Paar Stühle Kreuzberg 36, was übrigens der Name und die zweistellige Postleitzahl eines der berühmtesten Viertel Berlins ist (nicht nur weil es trendy und hyper-tolerant ist,
sondern auch weil es eine der höchsten Arbeitslosenquoten der Stadt aufweist).

Bei ihrer nächsten Reise nach Berlin im August desselben Jahres traf Cavall Mari Van Bo Le-Mentzel, um einige Details und Gründe für seine Initiative und seinen
Aktivismus für eine nachhaltigere und egalitärere moderne Gesellschaft durch Kreativität und offenes und integratives Design zu erfahren. Das Interview, das
natürlich in Kreuzberg stattfand, können Sie sich im folgenden Audio anhören.